Das Dorf

Melangue II befindet sich auf 3°08' nördlicher Breite und 10°59' östlicher Länge. Von Yaoundé ist es 100 Km Luftlinie entfernt, von Douala 175 Km und von Kribi (am Golf von Guinea) 120 Km. Nach Ebolowa, dem nächsten größeren Ort, fährt man mit dem Auto rund 25 Km.

Das Dorf liegt an einer Straße, die von Ebolowa kommend in nordwestlicher Richtung verläuft. Von Ebolowa bis zur Kreuzung in Melangue I ist sie eine unbefestigte Lehmpiste und seit 2011 ab der Kreuzung eine asphaltierte Straße.

 

Die Pflanzungen beginnen teilweise schon hinter den Häusern an der Straße und erstrecken sich bis auf die umgebenden Hügel. Einige Dorfbewohner sind zertifizierte Kakaobauern, aber es werden auch Bananen und andere Früchte angebaut. Reif geerntet schmecken die Bananen wesentlich aromatischer, als die nach Deutschland importierten.

Die Häuser im Dorf sind zum Teil aus Holz und Lehm gebaut und zum Teil gemauert. In der Regel sind sie mit Wellblech gedeckt. Der Fussboden ist auch in den gemauerten Häusern vorwiegend Naturboden, der eine kühlende Wirkung hat.

 

In den einfacheren Häusern sind die Zwischenwände aus lehmverputzten Flechtwerk. Der Lehm nimmt die Luftfeuchtigkeit auf und macht das Klima in diesen Häusern angenehmer.

Die älteren Frau sind oft in lange weite Kleider gehüllt. Kleinere Lasten werden in den Händen oder auf dem Kopf getragen. Für größere Mengen wird oft ein Tragkorb mit Kopfband verwendet.

 

Jüngere Leute kleiden sich oft modern, bevorzugen bedruckte T-Shirts, wobei der Text auch fremdsprachig sein darf. Guterhaltene gebrauchte Kleidung wird gerne genommen, sodass die Leute keinen ärmlichen Eindruck mehr machen.

 

Wir haben seit kurzem die Möglichkeit gebrauchte Kleidung nach Kamerun zu verschiffen und dort von einer Vertrauensperson verteilen zu lassen.

Auf ihrer Kamerunreise im Juli 2009 probierte das Vereinsmitglied Christina die Wasserpumpe aus. Der 60 Meter tiefe Pumpbrunnen befindet sich am Dorfrand und wurde im Jahre 2001 von einer chinesischen Frima gebohrt.

 

Wir wollen bei der nächsten Reise eine Wasserprobe entnehmen und sie in Deutschland bei Fresenius untersuchen lassen. Bei Trinkwasserqualität könnte das Wasser auch ohne Abkochen getrunken werden.

 

Mittereweile wurde ein zweiter Brunnen in der Nähe der Hauptstraße gebohrt. Beim bisherigen gibt es zur Zeit Probleme mit der Pumpe.

Oft holen die älteren Kinder das Wasser vom Brunnen und tragen die Gefäße auf dem Kopf bis zu einem Kilometer weit. Aus hygienischen Gründen sollte das Wasser vor dem Genuss abgekocht werden.

 

Zur Zeit steht zum Händewaschen nur eine Waschschüssel zur Verfügung und eine einmalige Benutzung verunreinigt das Wasser in der Schüssel.

 

Das wollen wir ändern, in dem wir die Waschraumausstattung für Wohnwagen verwenden. Diese wird mit 12V-Tauchpumpen und Armaturen mit eingebauten Schaltern an Solarstromanlagen betrieben. Das Abwasser kann aufgefangen und zum Wäschewaschen verwendet werden.

 

Mit der Handmühle mahlt Christina ungeröstete, weiße Pistazien. Diese werden mit Trockenfisch oder Fleisch zu einer Paste verarbeitet. Hierbei handelt es sich um ein weitverbreitetes Grundnahrungsmittel.

 

Als Hilfe zur Selbsthilfe haben wir dem Dorf zwei elektrische Mühlen zur Verfügung gestellt. Die eine Mühle ist für trockenes Mahlgut und die andere für Flüssigkeitshaltiges. Mit dem Erlös der Mahlaufträge werden bedürftige Dorfbewohner unterstützt.

Für größere Festlichkeiten setzen sich die Frauen zusammen und kochen gemeinsam. Es wird vorwiegend auf Brennstellen mit Holz gekocht, welches als Bruchholz in den Pflanzungen gesammelt wird.

 

Im Oktober 2015 wurde ein Gaskocher mit zwei Gasflaschen gekauft. Die Gasflaschen werden abwechselnd benutzt. Ist eine Flasche leer, dann wird sie bei nächster Gelegenheit zum Füllen nach Ebolowa mitgenommen.

Neuerdings steht auch ein Funkmast für Mobiltelefone in der Nähe des Dorfes, sodass auch dort der Empfang möglich ist und die Bewohner nicht mehr zum Telefonieren auf eine Anhöhe oder nach Ebolowa gehen müssen.